Rindermast in der Schweiz | Wochenblatt für Landwirtschaft & Landleben

2022-08-27 03:46:20 By : Ms. Alisa Wu

Spalten mit Gummiauflage, Zweiflächenbuchten, nicht überdachter Auslauf – in der Schweiz wird Tierwohl großgeschrieben. Das Land zahlt den Rindermästern die Mehrkosten, nicht der Handel.

Paddocks anbauen, sodass die Bullen Auslauf haben: Auch Altgebäude lassen sich für viel Tierwohl umgestalten. (Bildquelle: Schmidtmann)

Kleinstrukturierte Landwirtschaft und eines der strengsten Tierschutzgesetze der Welt – beides ist in der Schweiz zu finden. Und das Land fördert besonders tierwohlfreundliche Haltungssysteme. Trotzdem tun sich Verbraucherinnen und Verbraucher schwer, für mehr Tierwohl an der Fleischtheke zu zahlen. Diesbezüglich leiden Tierhalter hier wie dort.Besonders viel Tierwohl Auch in der Schweiz werden Tierwohlstandards momentan heiß diskutiert. Wir vergleichen die Gegebenheiten:QM-Schweizer Fleisch: Das Label des Schweizer Bauernverbandes entspricht den gesetzlichen Standards. QM ist mit QS in Deutschland zu vergleichen. Allerdings dürfen die Bullen (Munis genannt) im Nachbarland nur noch auf Vollspaltenboden mit Gummiauflage stehen. Für Tiere mit mehr als 450 kg Lebendgewicht werden 3 m2/Tier Fläche gefordert, für Rinder mit 350 kg 2,5 m2. Einflächenbuchten auf Tiefstreu sind bei Rindern älter als fünf Monate verboten.Zweiflächenbucht: Sie gliedert sich in einen planbefestigten Bereich und einen Liegebereich auf Stroh. Das System gibt es in beiden Ländern.BTS und RAUS: Besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme (BTS) und Regelmäßiger Auslauf im Freien (RAUS), bilden die höchste Tierwohlstufe in der Schweizer Rindermast. Die Beiträge für RAUS liegen für Tiere, die jünger sind als 160 Tage bei umgerechnet etwa 355 € pro Großvieheinheit (GVE) und Jahr; und bei Tieren mit mehr als 160 Tage bei 182 €/GVE/Jahr. Die Beiträge für BTS betragen 86 €/GVE/Jahr für Tiere, älter als 160 Tage. Oftmals finden die Labelprogramme aber nur einen geringen Absatz im Handel und die Bauern bekommen für das Fleisch den gleichen Preis wie bei QM Schweizer Fleisch. Würde das Land die Stallbauten mit BTS und RAUS nicht so stark fördern, könnte sich kein Landwirt die besonders tiergerechte Haltung leisten.Hohe Preise für Rindfleisch Rindermast wird auch in der Schweiz intensiv geführt. Besonders beliebt für die Mast sind dort wie hier Fleischrassen. Allerdings schlachten die Schweizer ihre Mastrinder bereits mit 520 bis 550 kg Lebendgewicht im Alter von etwa 11 bis 13 Monaten. Gerade Gastronomen und Kantinen fragen die kleinen Teilstücke nach. Bei den Schlachtkörpern werden Fleischigkeit und der Ausmastgrad mit dem CH-TAX-System bestimmt. Dieses entspricht in etwa dem europäischen Klassifizierungssystem EUROP. C stellt also die höchste Klasse dar und beschreibt sehr vollfleischige Tiere (entsprechend E). Umgekehrt ist X die tiefste Produktklasse (P). Je nach Einstufung der Schlachtkörper...

Kleinstrukturierte Landwirtschaft und eines der strengsten Tierschutzgesetze der Welt – beides ist in der Schweiz zu finden. Und das Land fördert besonders tierwohlfreundliche Haltungssysteme. Trotzdem tun sich Verbraucherinnen und Verbraucher schwer, für mehr Tierwohl an der Fleischtheke zu zahlen. Diesbezüglich leiden Tierhalter hier wie dort.

Auch in der Schweiz werden Tierwohlstandards momentan heiß diskutiert. Wir vergleichen die Gegebenheiten:

Oftmals finden die Labelprogramme aber nur einen geringen Absatz im Handel und die Bauern bekommen für das Fleisch den gleichen Preis wie bei QM Schweizer Fleisch. Würde das Land die Stallbauten mit BTS und RAUS nicht so stark fördern, könnte sich kein Landwirt die besonders tiergerechte Haltung leisten.

Rindermast wird auch in der Schweiz intensiv geführt. Besonders beliebt für die Mast sind dort wie hier Fleischrassen. Allerdings schlachten die Schweizer ihre Mastrinder bereits mit 520 bis 550 kg Lebendgewicht im Alter von etwa 11 bis 13 Monaten. Gerade Gastronomen und Kantinen fragen die kleinen Teilstücke nach.

Bei den Schlachtkörpern werden Fleischigkeit und der Ausmastgrad mit dem CH-TAX-System bestimmt. Dieses entspricht in etwa dem europäischen Klassifizierungssystem EUROP. C stellt also die höchste Klasse dar und beschreibt sehr vollfleischige Tiere (entsprechend E). Umgekehrt ist X die tiefste Produktklasse (P). Je nach Einstufung der Schlachtkörper...

Kleinstrukturierte Landwirtschaft und eines der strengsten Tierschutzgesetze der Welt – beides ist in der Schweiz zu finden. Und das Land fördert besonders tierwohlfreundliche Haltungssysteme. Trotzdem tun sich Verbraucherinnen und Verbraucher schwer, für mehr Tierwohl an der Fleischtheke zu zahlen. Diesbezüglich leiden Tierhalter hier wie dort.

Auch in der Schweiz werden Tierwohlstandards momentan heiß diskutiert. Wir vergleichen die Gegebenheiten:

Oftmals finden die Labelprogramme aber nur einen geringen Absatz im Handel und die Bauern bekommen für das Fleisch den gleichen Preis wie bei QM Schweizer Fleisch. Würde das Land die Stallbauten mit BTS und RAUS nicht so stark fördern, könnte sich kein Landwirt die besonders tiergerechte Haltung leisten.

Rindermast wird auch in der Schweiz intensiv geführt. Besonders beliebt für die Mast sind dort wie hier Fleischrassen. Allerdings schlachten die Schweizer ihre Mastrinder bereits mit 520 bis 550 kg Lebendgewicht im Alter von etwa 11 bis 13 Monaten. Gerade Gastronomen und Kantinen fragen die kleinen Teilstücke nach.

Bei den Schlachtkörpern werden Fleischigkeit und der Ausmastgrad mit dem CH-TAX-System bestimmt. Dieses entspricht in etwa dem europäischen Klassifizierungssystem EUROP. C stellt also die höchste Klasse dar und beschreibt sehr vollfleischige Tiere (entsprechend E). Umgekehrt ist X die tiefste Produktklasse (P). Je nach Einstufung der Schlachtkörper erfolgt die Bezahlung.

Die Preise für Rindfleisch sind in der Schweiz im Vergleich zu Deutschland insgesamt höher. Momentan bekommen deutsche Landwirte für R3-Bullen 4,60 €/kg Schlachtgewicht (SG) (Stand: 13. Dezember). Schweizer für ihre T-Munis (R3-Bullen) umgerechnet etwa 9,99 €/kg SG.

Wir stellen einige Munimäster vor:

Matthias Moser hat einen Gemischtbetrieb mit etwa 95 ha landwirtschaftlicher Fläche, 70 Milchkühen und etwa 130 Munis. Alle Kälber bleiben entweder als Nachzucht oder zur Mast auf dem Hof. Der Betrieb ist mit dem IP-Suisse-Label zertifiziert. BTS und RAUS sind unter anderem Pflicht. „Den Rindern muss es auf den Rücken regnen können“, erklärt Moser.

Er konnte den Warmstall aus den 1960er Jahren mit Vollspalten einfach umbauen, indem er Türen in die Rückwand des Gebäudes geschlagen hat. Gegenüber vom Stall errichtete er in einfacher Bauweise ein Strohabteil. Auf diesem lagert er die Strohballen und kann durch Luken in der Decke einstreuen. Zwischen Stroh- und Spaltenabteil bildet der nicht überdachte Freiraum den Auslauf. Für das Label bekommt der Landwirt zusätzlich zur staatlichen Förderung etwa 58 Cent/kg mehr. „Dieser Mehrwert ist nötig, um den Mehraufwand zu bezahlen. Zu meinem Betrieb passt das System, aber das ist lange nicht bei jedem so“, ist sich Moser bewusst.

Das Stallsystem sieht bei trockenem Wetter gut aus, der Landwirt berichtet aber auch, dass der Strohverbrauch bei nassem Wetter deutlich höher ist. Das kann in trockenen Jahren, wenn das Stroh knapp ist, teuer werden. Moser streut ein bis zwei Mal täglich ein und hat einen Verbrauch von einem Strohballen pro Tag und 130 Munis.

Zum Streuen nutzt er kein gehäckseltes Stroh, da die Tiere dann stärker im Mist einsinken. Das Fütterungssystem ist einfach: Die Munis bekommen nur Maissilage mit Mineralfutter und von Hand etwas Heu oben drauf.

Nach den höchsten Tierwohlstandards BTS und RAUS hat die Familie von Manuel Keller einen neuen Stall für 120 Munis gebaut. Insgesamt halten sie etwa 220 Mastmunis. In dem neuen Stall steht jedem Tier eine Liegebox mit Gummimatte plus Einstreu zur Verfügung. Zwischen Liege- und Fressbereich liegt der nicht überdachte Auslauf. Fress- und Laufbereich sind auf Spaltenboden. Die Munis haben viel Platz, Licht und gutes Klima.

Trotzdem können Kellers ihre Tiere nur nach Schweizer Standard QM verkaufen. „Wir stehen seit zwei Jahren auf der Warteliste für das Label „Terra Suisse“ des Handels, aber bekommen keinen Platz“, erklärt Keller. Der Bund fördert zwar BTS und RAUS, aber der Handel kann die Produkte kaum absetzen, da Konsumenten nicht bereit sind, den Mehrpreis zu zahlen.

Ärgerlich, findet der Auszubildende im dritten Lehrjahr: „Wir sind in der Schweiz schon so weit, dass wir für Ökoflächen mehr bekommen als für konventionell bewirtschaftete Flächen.“ Deshalb nutzt er 6 ha der 37 ha landwirtschaftlichen Fläche als Ökofläche.

Der 19-Jährige will den Hof übernehmen, Sorgen bereiten ihm aber die zunehmenden gesellschaftlichen Strömungen: „Obwohl die Tierbestände in der Schweiz im Vergleich zum europäischen Ausland nicht hoch sind hat die Bevölkerung eine Initiative gegen Massentierhaltung gegründet. Es ist schwer abzusehen, wie es bei uns weitergeht.“

Pascal Zöbel gehört zum Vorstand von SwissBeef Mittelland und verkauft im Jahr 550 Munis mit einem Lebendgewicht von 520 bis 540 kg. Das Schlachtgewicht liegt bei 290 bis 300 kg. Zöbel produziert nach QM Schweizer Fleisch.

Der Munimäster stallt Kälber im Alter von vier Wochen und mit etwa 80 kg Lebendgewicht (LG) ein sowie Fresser mit durchschnittlich 200 kg LG.

Er kauft fleischbetonte Rassen guter Qualität: „Bei den Kreuzungen muss der Vater auf jeden Fall eine reine Fleischrasse sein“, erklärt der Mäster.

Die Kälber kommen nach ihrer Ankunft in einen Zweiflächenstall mit eingestreuter Liegefläche und planbefestigtem Fress- und Tränkeplatz. Die Tiere erhalten in der Tränkephase rund 240 l Milchaustauscher. Ihnen stehen vom ersten Tag an Heu und Wasser zur freien Aufnahme zur Verfügung. Von der dritten Woche an bekommen sie bereits etwas von der Futtermischung. Nach 50 Tagen stallt Zöbel die Tiere das erste Mal um in ein weiteres Altgebäude mit einem Zweiflächensystem: Vorne stehen die Kälber auf Spalten, im Liegebereich auf Stroh. Im Stall ist ein Feedboy angebracht, der zehn Mal täglich Aufzuchtfutter verteilt.

Die Ration aus Maisganzpflanzensilage (55 %), Körnermaissilage (10 %), Grassilage (15 %), Zuckerrübenschnitzeln (8 %), Eiweißmehl (7 %) und Sorghum (5 %) ist für alle Tiere auf dem Betrieb gleich. Je nach Gewichtklasse bekommen sie zusätzlich Ergänzungsfutter vom Feedboy.

Der größte und neueste Stall (Baujahr 2001) bei Zöbels bietet 320 Mast Munis Platz. In diesen Stall kommen die Tiere mit etwa 200 kg LG. Hier stehen meist zehn bis 20 Tiere in einer Bucht. „Immer drei Buchten bilden eine Einheit“, sagt Zöbel. Das bedeutet: Die 20 Tiere aus der mittleren Bucht können in das Strohabteil, die zehn Tiere aus der rechten und linken Bucht stehen auf Spalten mit Gummiauflagen. „So habe ich einen geringeren Strohverbrauch und die Tiere sind auf jeden Fall sauber, wenn sie zur Schlachtung gehen“, erklärt Zöbel.

Die Munis auf Spalten haben etwa 3,5 m2 Platz, die Tiere mit Strohbereich haben 8 m2 Platz. Das Tier-Fressplatz-Verhältnis liegt bei 1,5 zu 1. Der Feedboy füttert die Mastrinder zehn Mal am Tag mit Kraftfutter, und die Tageszunahmen ab Fresser mit 200 kg Lebendgewicht liegen bei etwa 1 550 g.

Sorgen bereiten dem Schweizer Rindermäster die zunehmenden Auflagen und Anforderungen an die Landwirtschaft, denn diese verteuern die Produktion, ohne jedoch einen sicheren Mehrwert am Markt zu erlösen.

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